Nach der Schule, vor dem Studium (oder auch mittendrin) eine Auszeit vom Bildungstrott nehmen, eine Orientierung für den späteren Beruf finden, die Welt ein bisschen besser machen – die Gründe für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) sind natürlich vielfältig. Und der Bedarf an tatkräftiger Hilfe ist international groß.
Schließlich sind weltweit zahlreiche Organisationen damit beschäftigt, „hinter anderen aufzuräumen“ oder einfach eine lebenswerte Umwelt zu erhalten.
Was erwartet Sie im FÖJ?
So vielfältig wie die Motive, ein FÖJ einzulegen, so vielfältig sind die Projekte, in denen Sie sich engagieren können. Angefangen bei der Pflege des Naturparks Wattenmeer über die Erntehilfe auf Öko-Bauernhöfen in Frankreich bis zur Aufforstung des südamerikanischen Regenwaldes.
Als Volunteer arbeiten Sie bis 12 Monate in Hilfsprojekten mit ökologischem Fokus. Innerhalb dieser Frist können Sie den Dienst sowohl im In- als auch im Ausland absolvieren. Während des Freiwilligen Ökologischen Jahres bekommen Sie ein Taschengeld.
Arbeitskleidung, Unterkunft und Verpflegung sind kostenlos. Dafür, dass Sie alle Handgriffe so schnell wie möglich selbständig ausführen können, sorgen Fachkräfte, die Sie vor Ort anleiten. Die Arbeit sollte als Vollzeittätigkeit angelegt sein.
Arbeit & Seminare
Allerdings wird während des FÖJ nicht nur angepackt. Auch die Bildung der Teilnehmer steht mit auf dem Programm. Daher sind sowohl vor als auch während des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) -und auch danach- bis zu 25 Seminartage vorgesehen.
Den Abschluss bildet eine schriftliche Arbeit über ihre Freiwilliger in dem Umweltschutz-Projekt. Im Gegenzug bekommen Sie ein Zeugnis ausgehändigt.
Tipp: Achten Sie allerdings darauf, dass die Träger-Organisation Sitz und Zulassung in Deutschland hat. Im Gegenzug können Sie eine Reihe „deutscher“ Standards erwarten. Angefangen bei der gesetzlichen Sozialversicherung (Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen-, Renten- und Unfallversicherung) bis zur Abwicklung bei Komplikationen während des FÖJ (z.B. Krankheit, Konflikten im Team usw.)
Voraussetzungen für ein FÖJ
Grundsätzlich kann jeder junge Mensch ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvieren. Doch wegen des thematischen Schwerpunkts bietet es sich vor allem für junge Menschen an, die sich für ein Studium in den Naturwissenschaften interessieren (oder dort bereits studieren).
Ferner sollten Sie folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Alter: 18 bis 27 Jahre
- Kondition: gut (körperlich / seelisch)
- Sprache: Landesssprache, mind. Englisch
Fehlende Sprachkenntnisse können sie gegebenenfalls in einem Kurs vor Start der Maßnahme auffrischen (kostet aber extra).
FÖJ – Ihr Weg ins Ausland
Leider gibt es keine zentrale Vergabestelle für FÖJ-Plätze. Dennoch informiert zum Beispiel der Bundesarbeitskreis über Projekte und Vakanzen. Auch die Initiative Jugendnetz informiert auf ihren Seiten über Möglichkeiten, als Freiwilliger im Ausland arbeiten.
Hilfe gibt es unter anderem diesen Stellen:
Entsender / Träger für ein FÖJ
Entsender bzw. Träger sind diejenigen Organisationen, die den direkten Kontakt zu den Hilfsprojekten im Ausland herstellen. Sie stehen Interessenten im Inland mit Rat und Tat zur Verfügung und veranstalten gegebenenfalls auch Sprachkurse. Dabei kann es sich zum Beispiel um Eine-Welt-Vereine oder Kirchengemeinden handeln, aber auch um „hauptamtliche“ Initiativen wie zum Beispiel
Alle Entsender / Träger sind als gemeinnütziger Verein anerkannt. D.h. Sie erkennen vertrauenswürdige Stellen am „e.V.“ im Namen. Zusätzlich bürgt das Siegel Quifd für „Qualität in Freiwilligendiensten“.
Agenturen für ein FÖJ
Ebenfalls kirchlicher bzw. gemeinnütziger Natur sind Freiwilligen-Agenturen (auch: „Freiwilligenzentren, -zentralen oder -börsen“). Es können aber auch unabhängige Initiativen und Regierungs-Einrichtungen als Freiwilligen-Agentur auftreten, z.B.
- Landesarbeitsgemeinschaften der Freiwilligenagenturen (Lagfa, hier: Bayern)
- Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V. (Bagfa).
Aufgabe dieser Freiwilligen-Agenturen ist es zwischen dem Angebot von Helfen und dem Bedarf an Helfern zu vermitteln. Sie informieren und beraten Freiwillige und Initiativen, begleiten Volontäre in die Projekte, bilden Freiwillige und feste Mitarbeiter der Organisationen weiter, betreiben Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit etc.
Veranstalter eines FÖJ
Kommerzieller, aber nicht weniger vertrauenswürdig geht es bei den Veranstalter von sogenannten Spezialreisen vor. Unter Spezialreisen versteht man im Allgemeinen alle Trips jenseits des Pauschaltourismus, die nicht der reinen Erholung dienen, sprich: Freiwilligenarbeit, Work & Travel, Au Pair etc.
Diese Veranstalter verfügen oftmals über jahrelange Erfahrungen, unterhalten rege Kontakte zu Hilfsprojekten und nehmen ihre Kunden viele organisatorische Dinge ab: Angefangen beim Transfer ins Ausland (und zurück), Vermittlung eines Platzes im Hilfsprojekt, Beratung und Hilfe bei außergewöhnlichen Vorfällen (Krankheit, personelle Problematiken etc.).
Weiterführende Links
Travelworks – Veranstalter von Spezialreisen mit vielen Freiwilligenarbeitsprojekten, viele davon tauglich für ein FÖJ