High School Aufenthalte in den USA

Erfahrungen im Ausland – für Karriere und Persönlichkeit gleichermaßen wertvoll. Schließlich sind sie die beste Vorbereitung auf das Leben in der globalisierten Welt. Und so verbringen viele junge Menschen eine Zeit lang im Ausland. Einige sogar schon vor dem Abitur, zum Beispiel mit einem Highschooljahr in den USA.

Dabei erhalten Sie einen hundertprozentig authentischen Eindruck vom „American Way Of Life“ und können sich anschließend vollständig auf Studium und Beruf konzentrieren.

High School USA – Was erwartet mich?

Anders als man zunächst vermuten könnte, handelt es sich bei „High Schools“ nicht um universitäre (sprich: „hochschulische“) Einrichtungen. Stattdessen erwerben Schüler der High School mit dem High School Diploma nach 12 Jahren erst die Zugangsberechtigung zur Uni (dem „College“).

Die meisten Schüler aus Deutschland sind, wenn Sie ein Highschooljahr in den USA verbringen, zwischen 15 und 18 Jahre alt. Das bedeutet, sie besuchen als „Freshmen“ (9. Klasse), „Sophomore“ (10. Klasse), „Junior“ (11. Klasse) oder „Senior“ die High School.

Kurssystem der High School in den USA

Damit ist die High School in etwa mit der sekundaren Oberstufe (Sek II) in Deutschland zu vergleichen bzw. das Diploma mit dem hiesigen Abitur. Ähnlich wie hierzulande verbringen die US-amerikanischen Schüler die Wochentage von 8 bis 14 Uhr (zuweilen auch bis 15 Uhr) in der High School. Dort werden sie nicht in Klassen, sondern Pflicht- und Wahlkurs-Verbänden unterrichtet.

Um möglichst individuell auf die Bedürfnisse der Schüler einzugehen, gibt es Kurse auf anspruchsvollem Niveau bzw. Veranstaltungen für langsamere Lerner. So können sich die Schüler bereits während der High School Zeit gezielt aufs College vorbereiten („Advanced Placement“), während es sich andere eventuell leichter machen.

Über das Unterrichts-Niveau entscheidet in der Regel ein Einstufungstest. Viele Pflichtveranstaltungen werden ohnehin übergreifend unterrichtet, sodass es keine entscheidenden Rolle spielt, wie gut Sie in Deutschland waren oder aus welcher Jahrgangsstufe sie kommen.

Für Aufschluss sorgt aber auch ein Beratungsgespräch mit dem zuständigen Guidance Counselor, dem “Mentor” Ihrer High School in den USA.

Freizeit während des USA High School Aufenthaltes

Doch auch in den Nachmittags- und frühen Abendstunden trifft man noch zahlreiche Schüler auf dem Campus der High School. Sich nach Schulschluss in  Clubs oder Societies zu engagieren, ist in den USA nichts Ungewöhnliches (Schülerzeitung, Marching Band, Debattierclub etc.).

Zwar gibt es auch in Deutschland schulische Arbeitsgemeinschaften (kurz: AGs), jedoch nehmen sie für die Freizeitgestaltung keinen so einen hohen Stellenwert ein wie die Clubs und Societies der High Schools in den USA.

„School Spirit“ an den High Schools in den USA

Vor allem Sport nimmt im schulischen Leben eine wichtige Position ein. Die Spiele der High School Mannschaften gehören zu den regelmäßigen Highlights im US-amerikanischen Schülerleben. Dabei treffen sich die Schüler, in Vereinsfarben gekleidet, um auf den Tribünen von Hallen und Stadien die Baseball-, Football-, Basketball oder Soccer-Teams anzufeuern. Über Ereignisse wie diese drückt sich an den US-amerikanischen High Schools die Verbundenheit mit der Schule aus: Der „School Spirit“.

Dress Code nur an Elite-Boarding Schools

Mit einem Dress Code wie an britischen Schulen ist in den meisten Fällen nicht zu rechnen (mit Ausnahme einiger weniger Elite-Schulen nach englischem Vorbild). Dennoch sollten Sie sich vorab informieren, was an Ihrer Wunsch-High School zum Beispiel in Sachen Kleidung und Makeup erwünscht ist bzw. was nicht.

Für wen eignet sich ein High-School Jahr in den USA?

Viele Schüler träumen von einem Aufenthalt in den USA. Doch nicht jeder eignet sich dafür. So sind gute Englisch-Kenntnisse eine zwingende Voraussetzung für einen Aufenthalt an einer High-School. Das bedeutet, dass der Schüler mindestens drei Jahre Englisch in der Schule gehabt haben muss und die Noten in diesem Fach nicht schlechter, als “befriedigend” sein dürfen.

Auch das Alter spielt eine große Rolle. Austauschschüler müssen zwingend auch nach dem Aufenthalt an der High-School noch Schüler sein. Das heißt, sie müssen danach auch weiter die Schule besuchen. Damit liegt das Alter zwischen 15 Jahren und 18 Jahren. Als ideal gilt der Übergang von der 9. zur 10. Klasse oder von der 10. Klasse zur 11. Klasse.

Wichtig ist auch die Gesundheit des Schülers. Allein die Flugzeit verlangt schon einiges an Kondition. Zwischen sechs und zwölf Stunden sind Austauschschüler in der Regel unterwegs.

Ebenfalls belastend sind die Ernährungs- und Zeitumstellung sowie die vielen fremden Menschen, die plötzlich wichtig im Leben werden. Nicht jeder hält dieser Belastung stand und bricht vorzeitig den Aufenthalt in den USA ab.

Künftige Austauschschüler sollten daher einen gründlichen Gesundheitscheck machen lassen und in sich hineinhorchen, ob sie sich wirklich für den Aufenthalt in den USA eignen.

Zu guter Letzt sollte auch der Charakter stimmen. Nur ein starker Charakter ist auch in der Lage, unter fremden Menschen zu leben. Wer sich noch nicht reif genug fühlt, sollte lieber noch etwas warten.

Finanzierung eines High School Aufenthaltes in den USA

Die Erfahrung, die ein Highschooljahr in den USA bringt, ist unbezahlbar. Alles andere kostet natürlich. Wieviel es aber letztendlich wirklich wird, hängt unter anderem davon ab, ob man sich selbständig um einen Aufenthalt bemüht (günstiger) oder das Jahr im Rahmen eines Schüleraustausches absolviert.

In zweitem Fall beauftragt man eine Agentur, die sich auf diese Art des Auslandsaufenthalts spezialisiert hat. Sie nimmt einem viel Organisatorisches ab, setzt sich in Verbindung mit der Aufnahme-Organisation, veranstaltet Vor- und Nachbereitungs-Termine und steht zur Verfügung, wenn es vor Ort Fragen oder Probleme gibt.

Dabei können – je nach Agentur, Leistungsumfang und persönlichem Lebensstil – unterm Strich zuweilen 10.000 Euro fällig werden. Das ist zwar alles andere als günstig, dafür haben Sie aber die Sicherheit, dass während Ihres Highschool für alles gesorgt ist. Um diese Kosten (ganz oder teilweise) zu begleichen, gibt es mehrere Möglichkeiten.

Fundraising möglich?

Kreative versuchen es mit „Fundraising“. Dabei gilt es, einen solventen Sponsor für Ihr Vorhaben zu finden, in dessen Namen sie in den USA zur Schule gehen.  Für Banken, Versicherungen oder auch größere Fachgeschäfte des lokalen Einzelhandels bedeutet die Unterstützung junger Menschen im Ausland einen enormen Image-Gewinn. Und Sie selbst müssen sich weniger Sorgen um Ihr monatliches Auskommen in den USA machen.

Oder klopfen Sie doch einmal bei Ihrer lokalen Tageszeitung an. Vielleicht springt für regelmäßige Berichterstattung von der High School in den USA ein stattliches Autorenhonorar heraus. Ein Anfrage bei diesen Stellen kostet nichts, bringt im schlechtesten Fall eine Abfuhr, aber im besten Fall einen Zuschuss für Ihr Highschooljahr in den USA. Doch auch auf konventionellem Wege lassen sich bare Euros generieren.

Ausland-BAföG

Für gewöhnlich assoziiert man Leistungen nach dem Bundes-Ausbildungsförderungs-Gesetz (kurz: BAföG) mit Geld fürs Studium an deutschen Hochschulen. Jedoch können auch Schüler unter bestimmten Voraussetzungen BAföG für ein Jahr im Ausland bekommen. Die Höhe ist unter anderem abhängig vom Einkommen der Eltern.

Der momentane Höchstsatz liegt bei 465 Euro monatlich als Zuschuss zu den Lebenshaltungskosten in den USA. Darüber hinaus gibt es bis zu 1.000 Euro Zulage zu den Reisekosten. Und während deutschen Studenten, die eine Zeitlang in den USA leben möchten, einen Teil des Geldes zurückzahlen müssen, bekommen deutsche Schüler im  High School Jahr das Ausland-BAföG geschenkt!

Stipendien für ein Highschooljahr in den USA

Bei Stipendien handelt es sich um finanzielle Unterstützung von Stiftungen, Parteien und anderen Vereinigungen, um Karriere und Bildung junger Menschen zu fördern, wenn diese aus eigener Kraft nicht dazu imstände wären. Voraussetzung dafür sind häufig besonders gute Schulnoten und/oder finanzielle Bedürftigkeit. Natürlich sollten Stipendiaten die Werte der Stifter auch im Ausland vertreten, doch zuweilen reicht es aus, aus derselben Region wie der /die Geldgeber zu stammen.

Parlamentarische Patenschafts-Programm

Hinter dem Kürzel PPP steckt das „Parlamentarische Patenschafts-Programm“, und damit das Jugendaustauschprogramm des Deutschen Bundestages und des Kongresses der Vereinigten Staaten. Es unterstützt je einen Schüler oder Berufseinsteiger pro deutschem Wahlkreis bei Ihrem USA-Vorhaben. Die Förderung kann bis zu einem Jahr in Anspruch genommen werden. Die Bewerbungen werden im Vorjahres-Sommer des geplanten Aufenthaltes in den USA entgegen genommen. Über die Vergabe des Stipendiums entscheidet ein Auswahlprozess.

Austausch-Organisationen Förderungen

Die Austauschorganisationen fördern ihre Teilnehmer auch selbst. Wieviel Sie dort bekommen, hängt weniger von Ihren Leistungen als mehr vom Einkommen Ihrer Eltern ab. Einige Organisationen achten z.B. auf ehrenamtliche Tätigkeiten oder loben das Stipendium als Preis von Kreativ-Wettbewerbe aus.

Hinweis: Stipendien fließen üblicherweise in die Berechnung des BAföG hinein. Das macht es unwahrscheinlich, gleichzeitig Stipendien und Auslands-BAföG zu erhalten.

Bewerbug zu einem High School Aufenthalt in den USA

Die einfachste Lösung ist natürlich der Weg über eine der vielen Schüleraustausch-Agenturen, die wie Pilze aus dem Boden sprießen. Diese Agenturen bieten einen Full Service. D. h. sie organisieren die Anreise, die Betreuung, die Unterkunft und die High-School.

Bei diesen Organisationen solltest du dich mindestens ein Jahr im Voraus bewerben. Diese Zeit ist notwendig, um alles Notwendige in die Wege leiten zu können. Dazu gehört auch der Erwerb des Visums.

Wer an einer öffentlichen High-School sein Austauschjahr absolvieren möchte, benötigt ein J1-Visum. Dieses Visum gilt auch als Austausch-Visum und erlaubt eine freie Wahl der High-School. Die Kosten für ein Programm mit dem J1-Visum liegen hier zwischen 8.500 Euro und 10.000 Euro.

Wer an einer privaten High-School lernen möchte, benötigt ein Austauschprogramm mit dem F1-Visum (Nichteinwanderungsvisum). Mit diesem Visum kann die private High-School selbst ausgesucht werden.

Für die Bewerbung selbst benötigst du einen aktuellen Lebenslauf, Referenzen und Zeugnisse. Die Art der Bewerbung kann sich von Organisation zu Organisation unterscheiden. Einige Organisationen verlangen nur die Begleichung der Kosten. Andere Organisationen führen wiederum die Bewerbungsgespräche auf Englisch.

Vorbereitung eines High School Aufenthaltes in den USA

Bei einem längeren Aufenthalt im Ausland benötigst du natürlich ein Visum (besorgt meist die Organisation) und eine Auslandskrankenversicherung. In dieser Versicherung sollten die Kosten für einen eventuellen Rücktransport in die Heimat, die Kosten für Krankenhausaufenthalte, zahnärztliche Notbehandlungen und für die Reparatur von Zahnersatz enthalten sein. Außerdem benötigst du eine private Haftpflicht- und Reiseversicherung.

Wer Kontakt zu seinen Eltern und Freunden halten möchte, muss sich auch um Telefon und Internet kümmern. Grundsätzlich ist es Austauschschülern verboten, auf Kosten der Gastfamilie zu telefonieren. Hier schafft eine Calling Card Abhilfe oder eine Prepaid Telefonkarte für die USA. Auch die Nutzung des Internets muss vorher mit den Gasteltern abgesprochen werden.

Ebenfalls wichtig ist das Taschengeld. Von diesem Geld werden Drogerie-Artikel, Freizeitaktivitäten, Schulaktivitäten, Telefongespräche und Schulmaterial finanziert.

Da sich die Höhe des benötigten Taschengelds schwer einschätzen lässt, ist es sinnvoll, dem Austauschschüler eine Kreditkarte bereitzustellen. So können die Eltern bestimmen, wie viel Geld das Kind ausgibt.

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