Schüleraustausch – Privatschule oder öffentliche High-School?

Deutschland besitzt ein recht übersichtliches Schulangebot und steht z.B. in einem eklatanten Gegensatz zum Schulsystem in den USA. Schüler, die an einem Schüleraustausch teilnehmen möchten, stehen daher bereits bei der Anmeldung vor der Frage, ob sie den Schüleraustausch an einer Privatschule oder an einer öffentlichen High-School absolvieren möchten. Doch wo liegt der Unterschied? Welche Vorteile und welche Nachteile haben die jeweiligen Schulformen? Welche Entscheidung ist die richtige?

Was ist die öffentliche High-School?

Die öffentliche High-School ist die weiterführende Schule ähnlich dem Gymnasium in Deutschland und ist kostenlos. Sie beginnt mit dem 9. Schuljahr und endet in der 12. Klasse mit dem High-School Diploma. Das Schuljahr an einer High School in den USA fängt wie in Deutschland im August bzw. September an und hört im Mai/Juni auf. Insgesamt dauert der Unterricht also zirka 36 Wochen.

Der Unterricht geht häufig bis in den Nachmittag hinein. Im Gegensatz zu deutschen Schulen, haben High-School-Schüler wesentlich längere Mittagspausen. Am Nachmittag finden außerschulische Aktivitäten, z. B. Football, Baseball oder Cheerleading statt.

Das Schulsystem umfasst Pflichtfächer wie Mathematik, Sprache, Geschichte, Literatur und Naturwissenschaften. Dazu kommen Wahlfächer wie Fotografie, Sport, Theater oder Informatik.

Der Unterricht selbst findet in größeren Klassen statt. Da die öffentliche High-School durch staatliche Gelder gefördert wird, ist hier die Ausstattung nicht ganz so gut, wie an einer Privatschule.

Was ist die Privatschule?

In den USA werden Privatschulen in konfessionelle und nicht-konfessionelle Privatschulen unterschieden. Davon besitzt der größte Teil den katholischen Glauben.

Auch an den Privatschulen beginnt das Schuljahr im August bzw. Anfang September und endet im Juni. Das Schuljahr selbst ist in zwei Hälften unterteilt. Einige Privatschulen unterteilen das Schuljahr in drei sogenannte “terms”.

Einen allgemein gültigen Lehrplan gibt es für die Privatschulen nicht. Verantwortlich dafür sind die die einzelnen Gemeinden und Bundesstaaten. Daher kann sich der Lehrplan wesentlich unterscheiden. Auf außerschulische Aktivitäten wird auch in den Privatschulen Wert gelegt.

Vorteile der öffentlichen High-School beim Schüleraustausch

Ein gravierender Vorteil der öffentlichen High-School ist natürlich der kostenlose Schulbesuch. Dadurch lassen sich die Kosten für den Schüleraustausch in den USA erheblich senken. Auch die breite Auswahl an außerschulischen Aktivitäten schlägt hier als Vorteil zu Buche. Im Gegensatz zu Privatschulen haben Austauschschüler an einer öffentlichen High-School die Möglichkeit, sich in vielen Aktivitäten auszuprobieren.

Da der Lehrplan an einer öffentlichen High-School relativ einheitlich ist, kann mit der Schule in Deutschland eine Anerkennung des Auslandsaufenthalts abgeklärt werden. Bei einem Auslandsaufenthalt an einer Privatschule kann es passieren, dass die Schulfächer nicht mit dem deutschen Lehrplan korrelieren.

  • kostenloser Schulbesuch
  • breite Auswahl an außerschulischen Aktivitäten
  • relativ einheitlicher Lehrplan -> bessere Anerkennung des Schüleraustauschjahres
  • geringere Programmkosten

Nachteile der öffentlichen High-School beim Schüleraustausch

Beim Besuch einer öffentlichen High-School im Rahmen eines Schüleraustausches haben die Austauschschüler nicht die Wahl zwischen verschiedenen High-Schools. Die High-Schools werden entsprechend den verfügbaren Plätzen zugewiesen.

Aufgrund der größeren Klassenverbände erhalten Austauschschüler natürlich nicht eine ganz so intensive Betreuung, wie an einer Privatschule mit kleineren Klassenverbänden. Auch der separate Förderunterricht fällt an einer öffentlichen High-School aus.

Auch die Schulausstattung ist nicht ganz so gut, wie an einer Privatschule. Wer allerdings in Deutschland die Schule besucht, ist eine luxuriöse Schulausstattung ohnehin nicht gewöhnt. Die Schulausstattung einer öffentlichen High-School ähnelt der einer Schulausstattung in Deutschland.

  • schlechtere Schulausstattung
  • Zuweisung des Schulortes und der Schule -> keine freie Wahl möglich
  • keine spezielle Unterstützung bei Lernschwächen
  • größere Klassenverbände
  • Verlängerung über das vereinbarte Schuljahr hinaus nicht möglich

Vorteile einer Privatschule beim Schüleraustausch

Austauschschüler, die an einer Privatschule ihren Auslandsaufenthalt absolvieren, haben die freie Wahl bei der Schule und des Schulorts. An diesen Schulen ist die Aufnahme bereits ab 14 Jahren möglich.

Darüber hinaus erfolgt eine frühere Zuteilung der Gastfamilie. Der Austauschschüler kann sich bereits länger im Voraus mit seiner Schule und der Gastfamilie befassen.

Aufgrund der Schulkosten besitzen amerikanische Privatschulen eine wesentlich bessere Schulausstattung als öffentliche High-Schools. Die Schulklassen selbst sind relativ klein. Daher ist eine persönlichere und intensivere Betreuung der Schüler möglich. Bei Lernschwächen werden die Schüler neben dem Unterricht speziell gefördert.

Durch die intensive Förderung haben Absolventen von Privatschulen später bessere Chancen, an einer der Elite-Universitäten aufgenommen zu werden. Sie gelten oft als Sprungbrett für große Karrieren.

Im Gegensatz zum Schüleraustausch an öffentlichen High-Schools kann der Aufenthalt über das vereinbarte Schuljahr hinaus verlängert werden. Allerdings muss dieses Vorgehen auch mit der heimischen Schule geklärt werden.

  • freie Wahl der Schule und des Schulorts
  • frühere Kenntnis der Gastfamilie
  • wesentlich bessere Ausstattung der Schule
  • intensivere und persönlichere Betreuung der Schüler
  • Verlängerung des Schüleraustauschs über die festgelegte Frist hinaus
  • gutes Verhältnis von Lehrer und Schüler

Nachteile einer Privatschule beim Schüleraustausch

Der Besuch einer Privatschule ist teuer. Aus diesem Grund sind die Kosten für diese Programme um einiges teurer, als beim Besuch einer öffentlichen High-School.

Oft müssen die Schüler an Privatschulen Uniformen tragen, was sich wieder auf die Kosten niederschlägt. Unter Umständen kann das oft elitäre Denken an den Schulen den Aufenthalt für Neulinge erschweren.

  • Schulkosten fallen an -> höhere Kosten des Programms
  • das Tragen von Uniformen kann Pflicht sein
  • unter Umständen elitäres Denken und Verhalten
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