Sprachreisen für Kinder

Sprachreisen für Kinder und Jugendliche können diesen wieder Spaß an dem Erlernen einer Fremdsprache bringen. Dabei werden Sie zudem Kultur und Leute des jeweiligen Landes kennenlernen. Inzwischen gibt es Angebote für Kindersprachreisen in viele verschiedene Länder. Oftmals führt dies nicht nur zu mehr Lust darauf Englisch, Französisch, Italienisch oder Spanisch in der Schule zu lernen, sondern zudem auch zu besseren Noten.

Warum eine Sprachreise machen?

Entwicklung des Kindes

Je früher ein Kind mit dem Erlernen einer Fremdsprache beginnt, desto einfacher kann dieses die Sprache meistern. Hierbei spielt besonders auch der Spaß am Erlernen eine Rolle. Diese Motivation und der Spaß wird durch eine Kindersprachreise geliefert. Ein solcher Ferienaufenthalt ist so konzipiert, dass den Kindern in dem jeweiligen Land (oder im eigenen Land) eine Umgebung geboten wird, in welcher diese Fremdsprachenkenntnisse erwerben oder bereits vorhandene Kenntnisse verbessern können. Der Lernerfolg wird enorm gesteigert, indem die Unterrichtseinheiten in Animationsprogramme eingebettet sind. Hierbei wird, wenn die Sprachreise ohne Eltern stattfindet, die Selbständigkeit der Kleinen gefördert. Sie erweitert ihren Horizont und erhält die kindliche Neugierde Neues zu lernen. Dies wird durch die Freizeitgestaltung noch abgerundet. Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten, Sportaktivitäten (wie Surfen, Segelboot fahren, Teamsportarten, …) und künstlerische oder musische Aktivitäten garantieren einen abenteuerlichen Sommer.

Sprachkenntnisse

Wenn die Sprachreise im Ausland stattfindet, hat dies ebenso einen positiven Effekt auf die sprachliche Entwicklung ihres Kindes. Der Unterricht in der Fremdsprache wird durch Muttersprachler durchgeführt, wodurch die Kinder lernen akzentfrei zu sprechen. Auch der Austausch, welcher in einer Gastfamilie stattfindet, trägt hierzu bei. Die besseren Noten in den Fremdsprachenfächern sind somit ein ohne große Anstrengung erreichbar.

Interkulturelle Kommunikation

Der Austausch in den Gastfamilien fördert zudem die interkulturelle Kommunikation. Das Erklären mit „Händen und Füßen“ als auch das Umschreiben werden somit durch die Kinder erlernt. Dabei wird auch die Kultur des Gastlandes näher kennengelernt und ein persönlicher Bezug aufgebaut. Diese Auslandserfahrung ist somit für ihr Kind auch für das spätere Berufsleben prägend.

Ferienbetreuung

Wenn die Eltern beide arbeitstätig sind ist es nicht einfach eine Ferienbetreuung zu organisieren. Eine Sprachreise für Kinder ist eine Garantie dafür, dass die Kinder Spaß haben werden und zudem etwas lernen. 

Voraussetzungen für Kindersprachreisen

Sprachliche Vorkenntnisse sind keine Voraussetzung für eine Kindersprachreise. Zu Beginn der Sprachreise wird ein Einstufungstest vorgenommen, entsprechend der Ergebnisse werden die Kinder anschließend in Gruppen eingeteilt. Die Einstufungstests können bei vielen Anbietern inzwischen auch vorab online geschrieben werden. Die Niveaustufen der Gruppen reichen von keinen Kenntnissen (A0 europäischer Referenzrahmen) bis Fortgeschritten (C1 europäischer Referenzrahmen). Zusätzlich wird häufig noch ein Vorbereitungskurs für Abitur oder Matura angeboten. 

Arten von Kindersprachreisen

Eltern-Kind Reisen

Zunächst kann man Sprachreisen für Kinder unterscheiden in Reisen mit Familie oder alleine. Mit Familie gibt es die Möglichkeit, dass auch die Eltern an Sprachkursen teilnehmen. Das Kind geht morgens in die Sprachschule und nimmt am Nachmittag und am Abend am Programm der Schule teil. Die Eltern besuchen vormittags ihren Sprachkurs und haben den Nachmittag zur eigenen Verfügung frei. Sie können die Kulturstätten der Umgebung besuchen, shoppen gehen, einfach entspannen, sich erholen, oder am Programm der Kinder teilnehmen. Der Vorteil einer solchen Sprachreise ist besonders bei kleineren Kindern ersichtlich. Zudem verbringt man Zeit zusammen. Nachteile ergeben sich hinsichtlich der Selbständigkeit der Kinder.

Reine Kindersprachreisen

Diese Selbständigkeit wird gefördert bei Sprachreisen, welche Kinder alleine unternehmen. Hierbei können Sprachreisen unterschieden werden nach Altersgruppen, wie z. B. für 11 bis 13-Jährige oder spezielle Maturakurse für 17-19-jährige AbiturientInnen. Für Kinder ab 6-7 Jahren werden bereits individuelle Sprachreisen angeboten. Die Kurse werden dabei sowohl nach Altersgruppen als auch nach Leistungsniveau der Kinder und nach Lernintensität unterschieden. Es gibt Kurse für Volks/ bzw. Grundschulkinder, Mittelstufen- oder Oberstufenkurse. Hinsichtlich der Lernintensität kann zwischen 15 bis 30 Unterrichtseinheiten pro Woche gewählt werden. Eine Übersicht über die verschiedenen Kursarten wird in der unten abgebildeten Tabelle gegeben. Dabei wird in Kleingruppen bis zu 15 Kindern gelernt. Der Matura bzw. Abiturvorbereitungskurs ist mit meist 30 Stunden der intensivste. Die Sprache wird jedoch auch in der übrigen Zeit automatisch in den Gastfamilien, mit den anderssprachigen FreundInnen oder bei den zahlreichen Freizeitaktivitäten geübt. 

KursartStundenzahl pro WocheEmpfohlenes Alter
Standardkurs15 – 20 Stunden6-12
IntensivkursCa. 30 Stunden12-17
EinzelunterrichtMeist als Zusatz zu Standard- oder Intensivkurs buchbar12-17
Vorbereitung auf SprachprüfungCa. 30 Stunden12-17

Tabelle 1: Kursarten Kindersprachreise

Unterbringung

In der Buchung können bei den Anbietern verschiedene Arten von Unterbringung gewählt werden

Gastfamilie

Die klassische Variante eignet sich für alle Altersstufen. Die Gastfamilien sind durch den Anbieter ausgesuchte alleinstehende Paare, ältere Frauen oder Familien mit erwachsenen Kindern, die in den Ferien ein oder mehrere Kinder aufnehmen. Der Vorteil liegt hierbei auf der Hand, ihr Kind bekommt einen tiefen Einblick in die andere Kultur. Außerdem muss es in der Gastfamilie die Fremdsprache sprechen. Die Gastfamilien machen dies meist auf bezahlter Basis, haben jedoch auch ein großes Interesse daran ihre eigene Kultur und Sprache zu vermitteln.

Sprachcamp

Diese Art der Unterbringung ist besonders für jüngere Kinder geeignet. Die Sprachcamps finden häufig im Inland statt, wobei auch hier die Betreuer Muttersprachler sind. Die Kinder übernachten dabei in Zelten, Blockhütten oder Jugendherbergen. Sämtliche Freizeitaktivitäten werden dabei in der Fremdsprache vorgenommen. Die Camps haben häufig ein Schwerpunktthema, wie Klettern, Reiten, Wassersport oder ähnliches.

Residenz/ Internat / Campus

Die Unterbringung auf dem Campus erfolgt meist in Zweibettzimmern. Auch diese Unterbringung ist ähnlich der des Sprachcamps für jüngere Kinder geeignet, da eine 24 Stunden Betreuung gewährleistet werden kann. Der Weg zu den Kursen und Freizeitaktivtäten ist entweder sehr kurz oder wird mit einem Bus gemeinsam unternommen.   

Reiseverlauf

Die Sprachreisen sind auf 1-4 Wochen in den Ferien ausgelegt. Für die Kindersprachreisen werden die schönsten Urlaubsdestinationen ausgesucht, um das Nützliche mit dem Vergnüglichen zu verbinden. Am Meer, in den Bergen, an einem Fluss, in einer berühmten Stadt, Natur pur, Erlebnis und Abenteuerurlaub, Kulturgenuss, was immer ihre Kinder sich wünschen, ist möglich.

Anreise

Abhängig von der jeweilig gewählten Form des Sprachaufenthalts und dem Alter der Teilnehmer erfolgt die Anreise per Flugzeug, Zug oder Bus. Weiterhin erfolgt sie von einem pädagogisch geschulten Erwachsenen begleitet in der Gruppe der Kinder. Vor Ort werden die Kinder von den jeweiligen Gastfamilien oder Betreuern in Empfang genommen. Sie werden anschließend in die jeweilige Unterbringungsart, also Gastfamilie, Camp oder Internat bzw. Campus gebracht und dort herumgeführt. Die Anreise erfolgt meist am Wochenende, sodass den Kindern zunächst Zeit bleibt ihre Mitbewohner kennenzulernen.

Tagesablauf

Der erste Tag beginnt, wenn nicht schon vorab online erledigt, mit einem Einstufungstest. Danach finden sich die jeweiligen Gruppen nach Ergebnis des Tests zusammen. Man beginnt meist mit einem allgemeinen Kennenlernen und anschließend beginnt der Sprachunterricht. Hier liegt vor allem ein Schwerpunkt auf dem Sprechen in der Fremdsprache. Der Unterricht ist nicht vergleichbar mit dem Unterricht, den die Kinder von der Regelschule gewöhnt sind. Die Lehrer sind mehr Motivatoren und versuchen die Kinder zu animieren sich auf der Fremdsprache zu unterhalten. Die Zusammensetzung der Gruppen ist zum Teil sehr international. Dies ermuntert die Schüler ebenfalls die jeweilige Fremdsprache zu sprechen. 

Am Nachmittag beginnen dann die Freizeitaktivitäten, die sich je nach Buchung unterscheiden. Hier kann vor Ort meist auch noch nachgebucht werden. Es werden von Reiten über Segeln, Fußball spielen, Tanzen und Sightseeing-Ausflügen ein sehr abwechslungsreiches Programm angeboten. Am Abend übernachten die Kinder schließlich in den gebuchten Unterkünften.

Wochenenden

Bei mehrwöchigen Sprachreisen für Kinder gibt es an den Wochenenden ebenfalls Freizeitprogramm oder Zeit zur freien Verfügung. Beispielsweise wird ein Tagesausflug in eine nahegelegene größere Stadt unternommen oder ein Abenteuer Ausflug angeboten. Beispiele hierfür sind Exkursionen in Museen, eine Bootsfahrt auf einem Fluss oder einfach ein Tag am Strand.

Tag am Strand

Verpflegung

Kinder, die in Gastfamilien untergebracht sind, haben meist Halbpension. Das bedeutet es gibt ein Frühstück, anschließend ein Lunchpaket und ein warmes Abendessen. Alle anderen Sprachreiseformen bieten meist Vollpension an. Hier gibt es dann mittags eine Kantine, in der die Kinder verpflegt werden.

Abreise

Nach einer Abschiedsparty am Ende wird die Heimreise meist wieder mit dem gleichen Transportmittel angetreten, mit dem die Kinder angereist sind. Auch hierbei werden Sie wieder durch eine Aufsichtsperson begleitet.

Sicherheit

Die Unterbringung kann nicht nur in Gastfamilien, sondern auch auf Campingplätzen oder in Hotels erfolgen. Deshalb sind die MitarbeiterInnen der Kindersprachreisen sehr darauf bedacht, für die Sicherheit, den Lernerfolg und jede Menge an Spaß für ihre Kinder zu sorgen. 

Gesundheit und Sicherheitsgefühl

Der Gruppenleiter oder ein anderer Mitarbeiter ist dabei 24 Stunden für die Kinder erreichbar. Wenn Probleme mit der Gastfamilie entstehen sollten, können diese auch ein Wechsel anstoßen. Weiterhin sind Sie auch Begleiter für die medizinische Versorgung. Hierbei ist es jedoch wichtig, dass im Rahmen der Sprachreise auch eine Auslandskrankenversicherung für ihr Kind abgeschlossen wird. 

Geldmitnahme

In Bezug auf Bargeld sollte ebenfalls vorsichtig vorgegangen werden. Kreditkarten haben meist die Voraussetzung der Volljährigkeit, deshalb sind Alternativen von Nöten. Es gibt zum einen Prepaid Kreditkarten, die Kinder teilweise schon ab 12 Jahren nutzen dürfen. Zum anderen sind auch Traveler Checks (Reisecheck) eine beliebte Möglichkeit. Diese sind ähnlich einem Check auf einen bestimmten Betrag ausgeschriebene alternative Zahlungsmittel, welche der Bargeldbeschaffung dienen.  Bei Erhalt werden diese durch ihr Kind unterzeichnet und bei Einlösung muss eine zweite Unterschrift (und zum Teil Legitimationsprüfung erfolgen). Im Falle eines Verlusts oder Diebstahls kann man sie trotzdem rückerstatten lassen. 

Kosten & Stipendien

Die Kosten variieren stark nach Zielland, Unterbringung und Freizeitaktivitäten. Jedoch kann auch mit einem schmäleren Budget eine Sprachreise für Kinder in Anspruch genommen werden. Weiterhin gibt es auch für Sprachreisen verschiedene private Stipendien, welche Kindern aus einkommensschwachen Familien ein Sprachaufenthalt ermöglichen soll. 

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