9 Tipps zum besseren wissenschaftlichen Schreiben

Schreiben ist nicht nur denjenigen vorbehalten, denen es in die Wiege gelegt wurde. Schreiben kann erlernt werden. Es ist vielleicht nicht ganz so einfach, wie beim natürlichen Talent. Doch mit ein paar Tricks, Kniffen und Durchhaltevermögen kann jeder einen guten Text verfassen.

Trick Nr. 1: Schreiben Sie so, wie Sie sprechen

Vor allem Studienanfänger schreiben gern wissenschaftlich und verstehen dadurch selbst ihr Thema nicht. Besser ist es, die erste Fassung – also die Rohfassung – so niederzuschreiben, wie man es selbst einem Zuhörer erklären würde, der keine Ahnung von der Materie hat. So klingt der Text flüssiger und ist um ein Vielfaches verständlicher.

Trick Nr. 2: Beim Schreiben sich selbst bleiben

Wie bereits im oberen Absatz erwähnt, verbiegen sich viele Studierende, um so wissenschaftlich wie möglich zu klingen. Dabei ist es einfacher, beim eigenen Schreibstil zu bleiben. So muss nicht lange nach dem richtigen Begriff gesucht werden und der Text läuft flüssiger. Ein kurzer, knapper Schreibstil kann schließlich genauso informativ sein, wie ein langatmiger mit Fachbegriffen gespickter Text, der vor lauter Informationen nicht mehr lesbar ist. Solange die Belege und Begründungen für die aufgestellten Behauptungen nicht fehlen, ist es irrelevant, wie “geschwollen” der Text klingt. Schreiber sollten immer davon ausgehen, dass dieser Text auch von Leuten gelesen wird, die nicht vom Fach sind.

Trick Nr. 3: Verständnisschwierigkeiten beheben

Wissenschaftliche Texte haben einen Nachteil: Man versteht sie nicht. Oft ist ein wiederholtes Lesen notwendig, um den Kern der Aussage zu verstehen. Ähnlich sieht es beim Verfassen eigener wissenschaftlicher Texte aus. Ein Text, der beim Schreiben laut vor sich hingesprochen wird, wird eher verstanden, als ein Text, der blind in die Tastatur gehauen wird. Beim laut Vorlesen werden außerdem Ausdrucksfehler und inhaltliche Fehler eher bemerkt und können behoben werden.

Trick Nr. 4: Kurze Schreibübungen halten in Form

Der Eine schreibt gern, der andere nicht. Gernschreibern fällt es nicht schwer, in die Materie zu finden. Schreiber, die weniger gern schreiben, haben hingegen oft Anlaufschwierigkeiten, um überhaupt mit der wissenschaftlichen Arbeit zu beginnen. Ein regelmäßiges Training – ähnlich wie Jogging oder Radfahren – erhöht die Fitness.

Wissenschaftliche Schreiber sollten daher jeden Tag mit einem kurzen Text beginnen. Dieser Text muss kein Niveau haben. Es genügt ein Text in Tagebuchform, um Schreibfaule ins Schwingen zu bringen.

Trick Nr. 5: Zeit sparen mit Grenzen

Der Kopf ist voller Gedanken, die dringend aufs Papier gebracht werden müssen. Dann ist es schwierig, den Überblick zu behalten und nicht im Wust der Gedankenflut unterzugehen. Viele Studierende sind durch diese Gedankenvielfalt nicht in der Lage, einen einzelnen Gedanken zu Papier zu bringen. Hier hilft nur ein Zeitlimit. Der Schreibende pickt einen Gedanken heraus und gibt sich 30 Minuten Zeit, um diesen Gedanken zu Papier zu bringen. Das hilft bei der Konzentration aufs Wesentliche und verhindert Schreibblockaden.

Trick Nr. 6: Auf die innere Stimme hören

Perfektionisten haben es nicht leicht. Selbst beim Schreiben sind sie nicht in der Lage, den Kritiker in sich abzustellen. Das müssen sie auch nicht. Um sich aber nicht unnötig mit Gedankengängen aufzuhalten, hilft es, sich diese Gedanken mithilfe von Abkürzungen (z. B. A für Ausdruck) an die Seite des Textes zu schreiben und diese später abzuarbeiten. Schreibende bleiben so im Schreibfluss und verlieren nicht den roten Faden.

Trick Nr. 7: Einen fremden Leser lesen lassen

Schreibende verlieren oft den Sinn fürs Wesentliche. Daher ist es sinnvoll, den Text von einem fremden Leser lesen zu lassen. Er wird eventuelle inhaltliche Fehler, Ausdrucksfehler und Stilfehler eher bemerken, als der Schreiber selbst. Er wird ebenfalls sagen können, ob der rote Faden noch vorhanden ist oder nicht und den Schreibenden gegebenenfalls so wieder auf den richtigen Weg bringen.

Trick Nr. 8: Schreibblockaden beheben

Gerade bei schwierigen Themen ist die Schreibblockade vorprogrammiert. Das ist kein Grund zum Verzweifeln. Meistens hilft es schon, den Text ein bis zwei Tage liegen zu lassen und dann noch einmal drauf zu schauen. Hilft auch das nicht, geht es zum Brainstorming. Das kann der Tutor sein, der Mitstudent oder auch der Freund. Wichtig ist nicht, dass die “Helfer” Ahnung von der Materie haben. Oft bringen solche Brainstormings neue Impulse für den Text.

Trick Nr. 9: Wissenschaftliche Regeln – der Horror für Schreibende

Wissenschaftlich Schreibende sehen sich vor eine Prüfung gestellt: Sie müssen einen Text erfassen, ihn wiedergeben und dabei noch alle möglichen Regeln beachten. Damit sind viele Schreibende überfordert. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, erst einmal alles runterzuschreiben und dann den Text entsprechend den Regeln durch zu korrigieren. Dabei werden auch eventuelle Fehler bemerkt.

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