Als Freemover im Ausland studieren

Als im Zuge des Bologna-Prozesses die neuen Studienmodelle nach anglo-amerikanischem Vorbild initiiert wurden, stand die „Förderung der Mobilität“ von Studierenden als einer der obersten Punkte auf der Agenda der Minister. Wer dabei besonderen Wert auf seine Unabhängigkeit legt, wird „Freemover“.

Fanden Auslandssemester und Auslandspraktika vor 1999 vornehmlich im Studienverlaufsplan der wirtschaftswissenschaftlicher Fächer statt, sollte von nun an jeder Studierende innerhalb des gesamteuropäischen Hochschulraumes Campusluft zu schnuppern.

Deutsche Studenten im Ausland

Schließlich waren erstmals auch die Studienleistungen untereinander problemlos angerechenbar. Mit Erfolg: Schon zehn Jahre nach der Konferenz von Bologna waren mehr als doppelt so viele deutsche Studierende an ausländischen Hochschulen eingeschrieben wie unmittelbar davor.

Einige absolvieren ein gesamtes Studium bis zum Examen außerhalb Deutschlands,  andere schreiben sich für ein (oder mehrere) Semester Uni im Ausland ein, die nächsten wiederum nur einige Wochen, z.B. im Rahmen von Summer Sessions.

Ermöglicht wird dies häufig durch Kooperationen der Universitäten untereinander (z.B. das Erasmus Programm). Doch die Rahmenbedingungen dieser Verträge lassen sich nicht immer mit den Ansprüchen des Studierenden vereinbaren.

Freemover: Eigene Wege gehen

Was ist zum Beispiel, wenn das eigene Studienfach nicht in den Ländern, Städten oder den Institutionen der Partner-Einrichtung angeboten wird? Dann geht es natürlich auch ohne. Immer mehr Studierende verlassen die ausgetretenen Pfade.

Stattdessen bewahren Sie sich die größtmögliche Bewegungsfreiheit: Als Freemover studieren sie bis zu zwei Semestern, wo und was sie wollen. Natürlich gestaltet sich Freemoving organisatorisch wesentlich aufwändiger, als wenn Sie sich zu 100 Prozent unter die Obhut eines Förderprogramms begeben.

  • sie müssen sich selbst an der Wunschuniversität bewerben
  • sie müssen sich selbst ein Kursprogramm zusammensstellen
  • die Auslandskurse müssen von eigenen Universität für gültig erklärt werden
  • sie müssen sich selbst um ein Dach über dem Kopf kümmern
  • auch die Studiengebühren sind ggf. selbst zu tragen

Finanzierung und Beratung für Freemover

Dennoch gibt es eine Reihe von Organisationen, wie zum Beispiel College Contact,  die ihre kostenlose Hilfe und Beratung zum Auslandsstudium bei individuellen Fragen von Freemovern anbieten – von der Wahl des Landes bis zur Bewerbung an der Wunschuniversität.

Um Kosten während des Studiums im Ausland zu sparen, können sich Interessenten unter anderem für ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austausch-Dienstes (DAAD). Dort firmiert die Förderung für Freemover unter dem Namen Promos (Programm zur Mobilität von deutschen Studierenden).

Auslands-BAföG

Darüber hinaus steht Ihnen Auslands-BAföG als nicht zu unterschätzende Finanzierungsmöglichkeit eines Auslandssemesters zu. Dabei handelt es sich um die staatliche Förderung von Auslandsstudiengängen. Im Gegensatz zum Inlands-BAföG wird bei Ausland-BAföG das Einkommen der Eltern nicht berücksichtigt. So lässt sich ein Teil der Reisekosten begleichen, ebenso die Krankenkassenbeiträge und ein Teil der monatlichen Lebenshaltungskosten.

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