Studieren in Großbritannien

Fließende Englischkenntnisse gehören heutzutage sicher zum „Must Have“ von Bewerbungs-Unterlagen für potentielle Stellenangebote. Wer sich dabei den entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz sichern will, der verlegt kurzerhand sein Studium nach Großbritannien. Schließlich lohnt sich ein Abstecher nach Großbritannien nicht nur für Studierwillige.

Auch Partysüchtige, Modebewusste und Musikfans kommen in England auf Ihre Kosten. Kurz: Wer seinen Horizont erweitern will, kommt um ein Studium in England als eine mögliche Option für ein Auslandsstudium oder Auslandssemester nicht herum.

Studiensystem in Großbritannien

Egal, ob Sie eine Summer-Session in Great Britain einlegen oder ein komplettes Undergraduate- oder Postgraduate-Studium in England absolvieren möchten: Wo ließe sich die Weltsprache Nr. 1 besser perfektionieren als dort?

Insgesamt besteht das britische Hochschulsystem aus 112 Universitäten und University Sector Colleges sowie 60 Colleges bzw. Institutes of Higher Education. Ähnlich unseren Berufsakademien gelten die Colleges of Higher Education als nicht ganz so hochwertig wie die Universitäten.

Andererseits orientieren sich die Lehr-Inhalte stärker an der Berufspraxis. Dazu kommen noch die mit unseren Fachhochschulen vergleichbaren Polytechnics sowie eine Reihe eigenständiger Universitäten. Zu Letzteren zählen unter anderem die Middlesex University, die London South Bank University oder das Imperial College. Ihnen wurde zum Teil erst in den 1990er Jahren den Universitätsstatus verliehen.

Während all diese Einrichtungen selbständig bestimmen können, wer zum Studium zugelassen wird, gibt es auch in der britischen Hochschullandschaft zwei Ausnahme-Erscheinungen: die University of Buckingham (die einzige Privatuniversität des Landes) und die Open University, die eine Art Fernstudium für Jedermann anbieten. Weil dazu nahezu keine besonderen Voraussetzungen notwendig sind, sind sie die größten Bildungseinrichtungen Großbritanniens.

Studienverlauf in Großbritannien

Wer sich um ein Auslandsstudium in England bemüht, weiß zum Einen um die hohen Standards in Sachen Lehre, Forschung und Betreuung. Das Studium ist mit durchschnittlich drei Jahren bis zum Bachelor-Examen („Undergraduate-Degree“) bzw. einem bis zwei Jahren bis zum Master („Graduate-Degree“) straff organisiert.

Studierende werden gefordert, aber auch gefördert: Die Seminarräume sind selten mit mehr als 40 jungen Menschen belegt und das Lehrpersonal steht auch nach Veranstaltungsende für Verständnisfragen zur Verfügung.

Kosten eines Studiums in England

Zum anderen sind es genau diese Studienbedingungen, die dazu führen, dass ein Auslandsstudium in England bei potenziellen Arbeitgebern weltweit hoch angesehen ist. Doch das Renommée gibt es nicht geschenkt.

Bis zu 9.000 Pfund (etwa 10.600 Euro) dürfen die Hochschulen in Großbritannien seit 2012 allein an Studiengebühren jährlich verlangen. Das soll zwar eher die Ausnahme sein, doch besonders an den höher gestellten Instituten ist das mittlerweile normal. Aber auch im akademischen „Mittelfeld“ bezahlt man selten unter 6.00o Pfund.

Das gilt nicht für Medizin- und Management-Studiengänge in Großbritannien. Weil Sie sich nicht an der finanziellen Obergrenze orientieren müssen, liegen die Gebühren dafür sogar noch höher.

Hinzu kommen die Kosten für Lebenshaltung und Miete. Mit bis zu 10.000 Pfund (ca. 15.000 Euro) pro Jahr nimmt die Weltstadt London beständig einen Platz in der Top Ten der teuersten Städte der Welt ein. Dann schon lieber ausweichen: In Schottland zahlen Schotten und EU-Ausländer fürs Studium nichts – im Gegensatz zu dortigen Studierenden aus England.

Auch Wales und Nordirland orientieren sich bei den Studiengebühren an den englischen 9.000 Pfund, jedoch übernimmt der Staat diese Kosten zu großen Teilen. Effektiv sind Waliser, Nordiren und EU-Ausländer mit etwas unter 3.500 Pfund dabei.

Umgekehrt liegt der Fall bei Master-Studiengängen: Weil den Colleges bei der Gebühren-Erhebung noch mehr Freiheit zugestanden wird, führt es dazu, dass sich England zwar weitgehend an die 9000er-Marke hält, andere Regionen die Preise gegenüber dem Bachelor-Studium deutlich anziehen.

Finanzierung des Studiums in Großbritannien

Die wohl populärste Methode, das Auslands-Studium zu finanzieren, ist das Auslands-BAföG. Damit wird das Studium bis zu einem Jahr erheblich günstiger. Schließlich handelt es sich dabei um eine Mischung aus (rückzahlungsfreiem) Zuschuss und einem Darlehen für Miete, Lebenshaltung, Krankenversicherung, Reisekosten und Studiengebühren.

Da die Einkommensgrenzen höher liegen als beim Inlands-BAföG, können davon auch Studierende profitieren, die in Deutschland bisher nicht gefördert werden konnten.

Wer als EU-Bürger seinen kompletten Bachelor in Großbritannien absolvieren will, kann ein zinsgünstiges Tuition Fee Loan („Darlehen für Unterrichtsgebühren“) beantragen. Damit lässt sich gegebenenfalls die Studiengebühr ganz oder teilweise begleichen.

Zwar gibt es auch in UK eine Art BAföG („Maintenance Grants“), doch wird dies in der Regel nur an Studierende ausgezahlt, die mindestens drei Jahren auf der Insel wohnen. Nähere Auskünfte erteilt die Student Loan Company.

Weitere Finanzierungsmöglichkeiten für ein Studium in England sind z. B.

  • Stipendien
  • Studienkredite und Bildungsfonds.
  • Bildungskredit

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) listet nicht nur zahlreiche Stipendien in seiner Datenbank, sondern vergibt auch selbst eine Reihe von Fördergeldern, darunter Jahresstipendium. Damit lässt sich idealerweise das ganze Studium in Großbritannien finanzieren.

Studierenden aus einkommensschwachen Verhältnissen könen darüber hinaus einen Antrag auf Erlass der Studiengebühren gestellt werden. Nähere Auskünfte erteilen die UK-Hochschulen.

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