Mental Health

Dein Kopf trickst dich aus? So kannst du dir helfen!

Hohe Motivation und Berufsträume treffen auf lange Wartephasen

Jahrelang hast du auf diesen Moment hingearbeitet. Jetzt ist es soweit. Jedes Fünkchen Energie, das du hast, und jede freie Minute verbringst du damit, dir deinen Traumjob auszumalen: Branche, Gehalt, Aufgabenbereiche, Verantwortung, Bürodesign und deine zukünftigen Kolleg:innen. Nach den ersten Recherchen bekommst du vielleicht den Eindruck, die Stelle, die du dir wünschst, ist in dieser Form nirgends ausgeschrieben. Du bewirbst dich auf die am besten passenden Jobausschreibungen und hängst dann wochenlang in der Luft bis du eine Rückmeldung erhältst.

Das kannst du tun: Mach dir von Beginn an bewusst, dass es sich bei der Bewerbungsphase um eine Geduldsprobe handelt! Du wirst nach einiger Zeit ein Gefühl für den aktuellen Arbeitsmarkt in deiner Branche bekommen. Das heißt, du lernst besser einzuschätzen, hinter welchen Jobbeschreibungen Stellen stecken, die dir gefallen, wie die Reaktionszeit auf deine Bewerbungen ist und welche Formulierungen in deinem Motivationsschreiben gut ankommen. Wenn du zu Interviews eingeladen wirst, sieh auch dies als Training an. Du lernst bei jedem Interview dazu und kannst so dein Auftreten in den nächsten Gesprächen optimieren. Solltest du eine Stelle nicht bekommen, macht es Sinn nachzufragen, woran es gelegen hat. Nutze das Feedback bei der nächsten Bewerbung. Halte einfach durch, bis du deine Perfect Match gefunden hast. Auf dem teils steinigen Weg dorthin ziehst du aus jeder vermeintlichen Niederlage Erfahrungen für deine nächsten Schritte.

Tipp: Du bist generell eine ungeduldige Person? Dann mach dich mit Bewerbungsverfahren vertraut, die lange Wartezeiten vermeiden. Hier kommen beispielsweise Karrieremessen wie die k101 infrage.

Andere finden schneller Jobs als ich

Während du trotz einiger Bemühungen noch immer auf die Einladung zum ersten Bewerbungsinterview wartest und schon einige Absagen kassiert hast, scheinen viele Freund:innen und Bekannte auf Insta, TikTok oder LinkedIn sehr viel erfolgreicher als du zu sein. Und das fühlt sich definitiv nicht gut an!

Das kannst du tun: Dieser Vergleich bringt dir rein gar nichts! Lenke deinen Fokus auf dich und das, was du kannst. Mache dir außerdem bewusst, dass die Rückmeldung auf eine Bewerbung nicht selten mehrere Wochen dauert, manchmal sogar Monate. Verfall in dieser Wartezeit nicht der Lethargie oder dem Fatalismus, sondern bleib einfach am Ball und bilde dich parallel per Selbststudium mithilfe von Büchern und Tutorials fort. Nicht zuletzt ist es hilfreich, Kontakte zu Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung zu pflegen und dir regelmäßig Zeit für Dinge zu nehmen, die du liebst. Ob Sport, Musik, Kultur oder Freunde treffen: Mach das, was dir Spaß macht. Ans Arbeiten kommst du noch früh genug!

DIE Entscheidung deines Lebens fällen

Du glaubst, die wichtigste Entscheidung deines bisherigen Lebens treffen zu müssen, dass die Entscheidung für oder gegen einen Job den „Rest deines Lebens“ einleitet und den Grundstein für deine gesamte Zukunft legt? Dieser Entscheidungsdruck lastet dir tonnenschwer auf den Schultern, denn du bist kein:e Hellseher:in und fragst dich, wie du jetzt mit all den Unbekannten in der Gleichung solch eine Entscheidung treffen sollst?

Das kannst du tun: Alles ist relativ! Spreche mit Personen, die ihren Berufseinstieg schon länger hinter sich haben. Du wirst feststellen, dass die meisten ähnliche Anspannung empfunden haben, die Karriere jedoch nie nur vom ersten Job abhängt. Lebensläufe werden diverser und je nach Branche ist es sogar üblich, alle drei Jahre den Job zu wechseln. Außerdem gibt es nicht umsonst die Probezeit zu Beginn jeder Einstellung. In dieser Zeit haben dein Arbeitgeber und du die Gelegenheit, euch eingehend kennenzulernen und im Zweifelsfalle auch das Recht, die Entscheidung rückgängig zu machen. Das Ziel sollte hier sein, einen relativierenden Blick auf das Ganze einzunehmen und deinen Fokus 100 Prozent auf die Lösung zu verschieben.

Bevor der Druck oder die Angst vor dem Unbekannten zu groß wird und dich lähmt, wende dich von deinem finalen Ziel „neuer Job“ ab. Setze dir stattdessen kleine Zwischenziele, die du besser kontrollieren und beeinflussen kannst und die dir schon vorab positive Impulse geben, z.B.: „drei Stellenausschreibungen finden, die zu mir passen“, „Lebenslauf fertig machen“, „erste Bewerbung abschicken“ usw. Nach und nach kommst du damit beim identischen Ziel an, sparst dir aber größere Panikattacken.

Der Übergang von Ausbildung oder Studium zum Beruf

Deinen Abschluss hast du schon (fast) in der Tasche, dein WG-Zimmer hast du bereits gekündigt, denn wo auch immer dich deine erste Anstellung hinführt, du wirst dir wahrscheinlich eine neue Bleibe suchen. Bis dahin ist es für viele oft der einfachste und günstigste Weg, sich noch mal bei seinen Eltern einzuquartieren. Extrem praktisch und sparsam, allerdings bietet dieser Umstand auch Potenzial für familiäre Krisenmomente. Und selbst wenn du weiterhin in deinen gewohnten vier Wänden wohnst, hat dich eine verlassen: die feste Tagesstruktur.

Das kannst du tun: Schaffe dir einen Rückzugsort, der nicht dein Bett ist. Vor allem, wenn du dein altes Zimmer nicht mehr ganz für dich hast, suche dir einen Raum, den du durch eine Tür schließen kannst und der dir einen festen Arbeitsbereich bietet. Wenn du dich in diesen Raum oder an diesen Arbeitsbereich setzt, ist das für dich, aber auch für deine Familienmitglieder, der Hinweis, dass du dich jetzt mit Bewerbungen beschäftigst und nicht gestört werden willst.

Ein weiterer Tipp in dieser Situation: Schaffe dir feste Strukturen in Form von regelmäßigen Arbeitszeiten. Sei dabei realistisch und passe sie an deine Hochformzeiten ein, sodass du sie auch einhalten kannst. Wenn du also gerne früh aufstehst, könnten deine Arbeitszeiten von 8 bis 12 Uhr gehen, wenn du lieber ausschlafen möchtest – kein Problem, denn dank der digitalen Bewerbungen kann du auch problemlos zur späteren Stunde aktiv werden. Die Hauptsache ist jedoch, dass du es es schaffst, dir eine gewisse Regelmäßigkeit anzugewöhnen. Das hilft dir dabei, deinem Traumjob näher zu kommen.

Absage hier, Absage da: Selbstzweifel werden laut

Von den gefühlt 100 Bewerbungen, die du bereits abgeschickt hast, trudeln mehr Absagen als Einladungen ein? Gerade in dieser Woche hast du wieder mehrere Absagen bekommen, die Stimmung ist am Boden und dein Selbstwertgefühl ist auch dahin unterwegs?

Das kannst du tun: Die erste und zweite Absage steckt man vielleicht noch gut weg, aber was, wenn dich die nächste richtig runterzieht? Überlege dir am besten schon vorab, wie du mit solchen Situationen umgehen willst. Eine Regel könnte sein, dass du einen Tag lang deine negativen Gefühle so richtig ausleben darfst, dich aber nach genau einem Tag wieder auf die Zukunft einstellst und die Absage aus deinem Fokus verdrängst. Eine andere Regel könnte sein, dass du eine zweitägige Pause einlegst. In diesen zwei Tagen machst du NICHTS an deinen Bewerbungen, stattdessen machst du „Urlaub“ und gönnst dir Aktivitäten, die du liebst und die dich auf andere Gedanken bringen.

Wenn du das Gefühl hast, du steckst in einem Loch und kommst selbst gerade nicht mehr raus, dann nimm dir ein Vorbild zu Hilfe. Dieses Vorbild kann ein Promi sein, ein:e Sportler:in, deine Oma oder ein:e alte:r Bekannte:r. Nun fragst du dich, was würde diese Person jetzt in deiner Situation tun. Und das machst du dann auch.


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