Eine Ausbildung oder ein Studium der Naturwissenschaften eröffnet vielversprechende Perspektiven, ist jedoch auch herausfordernd. Die Abkürzung MINT steht für Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Sie verdeutlicht die vielen inhaltlichen Überschneidungen der vier Fachrichtungen, die eine interdisziplinäre Herangehensweise häufig sinnvoll machen. Dazu zählen neben den genannten auch Biologie, Chemie, Physik, Astronomie, Geografie, Ingenieurswissenschaften und Elektrotechnik. Schau dir das MINT-ABC an und du wirst überrascht sein, welche Jobs in diesen Bereich fallen.
Im Englischen wird statt MINT die Abkürzung STEM verwendet. Sie steht für science, technology, engineering und mathematics.
Logisches Denken ist gefragt
Ein Studium in den MINT-Fächern bietet vielfältige Möglichkeiten und gute Jobchancen, doch die Quote der Abbrüche ist signifikant, da viele Studierende den erforderlichen Arbeitsaufwand unterschätzen. Es ist von entscheidender Bedeutung, ein hohes Maß an Disziplin und Belastbarkeit mitzubringen. Neben Abstraktionsvermögen und analytischen Fähigkeiten sind auch Neugier und solide Kenntnisse in Mathematik wesentliche Voraussetzungen. Passende Soft Skills sind ebenfalls unerlässlich, da in den Naturwissenschaften oft in interdisziplinären Teams an Schnittstellenpositionen gearbeitet wird. Somit ist es wichtig, die Fähigkeiten zu besitzen, in komplexen, fachübergreifenden Strukturen zu denken und sich in andere einfühlen zu können.
Im Median* liegt der Verdienst in MINT-Berufen bei ungefähr 4200 Euro pro Monat.*
*Was ist der Median?
Der Median ist der Wert, der genau in der Mitte der Datenverteilung liegt. Im Gegensatz zum Durchschnitt wird der Wert nicht durch wenige besonders große oder kleine Datenausreißer verzerrt.
Für viele MINT-Berufe ist jedoch kein Studium notwendig. Im Jahr 2021 hatten fast 60 Prozent der Angestellten keine akademische Ausbildung, insbe-sondere in den Bereichen Technik und Informatik.1 Es lohnt sich daher auch immer, über eine Ausbildung in einem MINT-Bereich nachzudenken. Aufgrund der interdisziplinären Natur vieler MINT-Berufe bieten immer mehr Unternehmen duale Studiengänge an, die Ausbildung und Studium miteinander verbinden.
Fachkraft
2-jährige Ausbildung
Spezialist:in
Meister, Techniker oder Bachelor
Expert:in
Master oder Doktor
Fachkräftemangel in den MINT-Berufen
Fachkräfte mit einer Qualifikation in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik sind in Deutschland besonders knapp und werden gleichzeitig dringend für Zukunftsaufgaben wie die Digitalisierung oder die Dekarbonisierung benötigt. Laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) fehlen aktuell rund 300.000 Fachkräfte mit einem MINT-Abschluss.2 Rund die Hälfte der offenen Stellen ist für Expert:innen ausgeschrieben, insbesondere für Ingenieur:innen und Informatiker:innen.3
Dass ein geringes Angebot bei steigender Nachfrage den Preis bestimmt, zeigt sich bei der Entlohnung. Laut einer Auswertung des IW ver-dienen sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte in den MINT-Berufsgruppen im Mittel 4163 Euro brutto im Monat. Der Medianlohn aller Beschäftigten liegt mit 3516 Euro deutlich darunter.4
Fazit
Berufe im MINT-Bereich decken eine sehr weite Bandbereite ab und bieten für viele verschiedenen Charaktere spannende Jobchance. Dabei ist es egal, ob du handwerklich begabt bist oder doch eher die Beschreibung „Computer-Nerd” auf dich zutrifft, ob dir filigrane oder grobe Arbeiten besser liegen – für alle Interessierten bieten die MINT-Branchen spannende Möglichkeiten. Außerdem verspricht sie eine gute Bezahlung sowie eine sichere Zukunft.
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Das zweite karriere101 – Magazin ist da!
- Personalwissen: MINT-Berufe: Was steckt dahinter? ↩︎
- Einstieg: MINT-Berufe ↩︎
- Institut der deutschen Wirtschaft: MINT-Mangel: Fachkräftemangel bedroht deutschen Wohlstand ↩︎
- Handelsblatt: In MINT-Berufen verdienen Beschäftigte überdurchschnittlich – dennoch ist die Fachkräftelücke groß ↩︎